Das LABOR ist ein unabhängiger Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst, der von einer
Gruppe von Künstlern und Kuratoren Anfang 2013 in der Passage am Kölner Ebertplatz neu
begründet wurde.
Ziel des Raums ist es, eine Plattform für intermediale Ausstellungsprojekte zu schaffen, in
denen sich jeweils aktuelle künstlerische Positionen unterschiedlicher Formate begegnen. So
finden regelmäßige Ausstellungen in den Bereichen Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Film aber
auch Performances, Aktionen, Inszenierungen, Konzerte, Lesungen statt.
Das Labor zeigt keine Einzelausstellungen, vielmehr treten jeweils mindestens zwei dieser
verschiedenen Ausdrucksformen in einen produktiven Dialog. Die programmatische Linie liegt
somit eher im experimentellen Charakter der wechselnden Versuchsanordnungen sowie in der
Vielfalt und Individualität der künstlerischen Standpunkte als in irgendeiner inhaltlichen
Festlegung.
Das LABOR ist sich seines Standortes in der Ebertplatzpassage bewusst. Als Passage ist
der Ebertplatz zunächst Durchgangsort, in dem aber zumindest drei disparate Lebenswelten
aufeinandertreffen. Der Ebertplatz ist sozialer Brennpunkt, Ort interkultureller Begegnungen
und inzwischen seit vielen Jahren mit vier Projekträumen auch ein Kunststandort. Angesichts
dieser besonderen Konstellation möchte das LABOR auch dazu beitragen, diesen oft als
architektonischen „Unort“ deklarierten Platz in einen visionären „Denkort“ zu transformieren,
an welchem über eine zeitgemäße Rolle der Kunst aber auch über soziale Fragen des
urbanen Zusammenlebens nachgedacht wird. Viele der eingeladenen Künstlerinnen und
Künstler bzw. Kuratoren und Kuratorinnen reagieren mit ihren Projekten auf diese besondere
Situation des Ortes.
In seinem Jahresprogramm bespielt das LABOR folgende Formate:
Tandem
In dieser Reihe werden jeweils zwei Künstler eingeladen, die gemeinsam mit dem Raum bzw.
dem Platz arbeiten. Im vergangenen Jahr haben wir z.B. das Künstlerpaar Christoph Gesing
(Malerei) und Barbara Dörfler (Fotografie) ausgestellt, die im LABOR zum ersten Mal
gemeinsam gezeigt wurden. Im Mai werden Martin Durham und Mark Chandler und Ende des
Jahres 2014 das Berliner Künstlerpaar Thomas Kocheisen und Ulrike Hullmann - eingeladen
von Barbara Hofmann-Johnson - jeweils gemeinsame Projekte im Labor realisieren.
Schaufenster Hochschulen
Mindestens einmal im Jahr stellen wir eine Hochschulkasse vor. Im April 2014 werden die
Meisterschüler von Peter Bömmels, der an der Kunstakademie Dresden lehrt, im Labor
ausstellen. Barbara Hofmann-Johnson wird im Oktober Masterstudenten der Folkwang-Schule
Essen vorstellen.
Kunst aus Partnerstädten Kölns
Im Herbst wird der Istanbuler Fotokünstler Murat Gemen gemeinsam mit dem Kölner
Fotografen Boris Becker im Labor eine Beamerpräsentation zum Thema Urbanität gestalten,
vorstellen. Diese Veranstaltung wird ebenfalls von Barabara Hofman-Johnson kuratiert und ist
Teil der im Herbst in Köln stattfindenden Projekte PLAN und INTERNATIONALE
PHOTOSZENE KÖLN. Für 2015 sind Projekte mit Künstlern aus Tel Aviv (kuratiert von Gil
Shachar) und aus Cork (kuratiert von Bill Griffin) geplant.
Fokus Ebertplatz
Der Ebertplatz selbst wird 2014 in verschiedenen Aktionen zum Thema: Im Mai wird die
italienische Theatergruppe THEATRO DUE MONDI mit Menschen, die am Ebertplatz leben, in
einem Workshop „Unterwelt“ ein Improvisationsprojekt realisieren. Das Labor begleitet dieses
Projekt in Kooperation mit dem SOMMERBLUT FESTIVAL, indem wir die Plattform für den
Workshop und die Aufführung eines Stücks bieten. Im September wird Michael Nowottny die
Passage gleichsam mythologisch deuten, wenn er im Rahmen von PLAN sein Mobby-Dick-
Projekt als Installation eines gestrandeten Wals im Untergrund realisieren wird.
Die Favelabar
findet im Kontext der Art Cologne statt und thematisiert die Ebertplatzpassage mit bespielten
Rauminstallationen als alternativen Kunstort zum etablierten Kunstmarkt. Nachdem 2013 die
Hexagon Dance Party mehr als 600 Besucher am Platz vor dem LABOR versammelte, werden
in diesem Jahr eine brasilianische Band und ein DJ den Hintergrund für diese Veranstaltung
bilden.
Studio Experimentelle Musik
Marc Müller, der Musiker aus dem Laborteam, organisiert in regelmäßigen Abständen
spartenübergreifende Konzertreihen mit Gästen aus der Szene der experimentellen Musik. Im
vergangenen Jahr haben z.B. Barbara Schachtner und Dorrit Bauerecker mit ihren
Improvisationen auf im LABOR ausgestellte Arbeiten reagiert.
Sommergäste
In der Woche vor den Sommerferien laden die „Laboranten“ jeweils eine Künstlerin bzw. einen
Künstler zu einer gemeinsamen Gruppenausstellung ein. Die Vernissage ist zugleich das
Sommerfest der LABORS.
Das LABOR wird durch Mitgliederbeiträge und Spenden eines gemeinnützigen
Fördervereins unterstützt.
Betreiber sind: Judith Behmer, Christof Klute, Gerd Mies, Marc Müller,
Michael Nowottny, Herbert Sondermann, Pinguin Treutinger und Norbert von Ackeren